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Signal als Messengerdienst – Und der Datenschutz?

Der kostenlose Messengerdienst Signal stammt ursprünglich von zwei US-Entwicklern, heute betreibt ihn eine gemeinnützige Stiftung. Diese muss nicht profitabel arbeiten. Eine Alternative zu WhatsApp ist Signal wegen des deutlich höheren Datenschutzes.

Wie ist der Datenschutz bei Signal geregelt?

Wie bei praktisch allen Messengern gibt es auch hier eine gute Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die freilich auch WhatsApp eingerichtet hat. Im Gegensatz zu WhatsApp sammelt aber Signal keine Daten der Nutzer, die dann möglicherweise zu Werbezwecken verkauft werden. Bei WhatsApp ist das zu befürchten. Die Stiftung, welche Signal betreibt, finanziert sich lediglich über Spenden. Für die Datenverarbeitung benötigt Signal einige Daten des Nutzers (Telefonnummer, Kontaktdaten), jedoch muss dieser hierfür seine Zustimmung erteilen und kann diese auch verweigern. Er kann stattdessen ein Pseudonym für die Bestätigung der Telefonnummer verwenden. Sogar ein Emoji genügt hierfür.

Um den Nutzer dennoch zu identifizieren, verwendet Signal zufällig generierte Keys sowie Authentifizierungs- und Push-Token. Sie lassen sich aber dem Nutzer nicht zuordnen, sodass dieser faktisch anonym unterwegs sein kann. Geheime Hintertüren zum Datensammeln gibt es nicht, denn Signal basiert auf einer Open-Source-Software, deren offenen Quellcode jedermann einsehen kann.

„Verschwindende Nachrichten“ bei Signal

„Verschwindende Nachrichten“ ist eine Funktion von Signal, welche die Nachricht nach Ablauf einer Timerzeit löscht. Nutzer können diese Funktion einstellen. Das hat Vorteile, wenn jemand befürchten muss, dass eine andere Person unbefugt den eigenen Nachrichtenverlauf einsieht – sei es wegen eines verlorenen Smartphones oder aus anderen Gründen (Behörde, eifersüchtiger Partner, misstrauischer Chef etc.). Der Nachrichtenverlauf wird nur auf dem Endgerät, nicht aber auf den Servern des Betreibers (wie bei WhatsApp) gespeichert. Damit sind die Nachrichten zusammen mit der Funktion, sie auch verschwinden lassen zu können, vor jedem Fremdzugriff sicher.

Dieses und weitere Features wurden in Signal auf Anregung des ehemaligen WhatsApp-Mitgründers Brian Acton implementiert, der bei WhatsApp nach dessen Übernahme durch Facebook gekündigt und anschließend rund 49 Millionen Dollar in Signal investiert hatte, um die Entwicklung des Messengers zu einer benutzerfreundlichen App zu unterstützen.

Wer nutzt diese Messenger?

Die App erfreut sich unter Kennern eines durchaus regen Zuspruchs. Die Sicherheitsmerkmale und das Gesamtkonzept überzeugen auch die Politik: So riet die EU-Kommission ihren Mitarbeitern, Signal anstelle von WhatsApp zu nutzen. Ein weiterer Fürsprecher und aktiver Nutzer des Messengers ist der von den US-Behörden verfolgte, nach Russland emigrierte Whistleblower Edward Snowden. Journalisten befragten ihn, inwieweit man Signal vertrauen könne. Seine Antwort lautete sinngemäß, dass er den Dienst täglich nutze und immer noch nicht tot sei, was dessen hinreichenden Datenschutz beweise.

Wir haben auch andere Messenger unter die Lupe genommen. wie verhält es sich beispielsweise mit Threema?