Epic Games: Erneut kam es offensichtlich zu einem Datenleck bei einer großen Plattform. Dies mal betroffen die Spieleplattform. Die Plattform ist bekannt für hochklassige Spiele und wohl Marktführer in diesem Bereich. Nun soll es allerdings im Store dieser Plattform zu einem sehr erheblichen Datenleck gekommen sein.
Was können Nutzer von Epic Game tun?
Der Anbieter selbst und einige unabhängige Seiten bieten Tools an, mit denen Nutzer von Epic Game überprüfen können, ob sie vom Datenleck betroffen sind. Solche Lecks sind nicht ungewöhnlich. Zuletzt waren beispielsweise Mastercard und Facebook betroffen. Der Fall von Epic Games gilt als ähnlich besorgniserregend, denn hier geht es um viele Millionen Daten von Spielern auf der ganzen Welt. Epic Games hat unter anderem das sehr beliebte Fortnite entwickelt und bietet es im eigenen Store an.
Reaktionen auf das Datenleck
Zumindest diejenigen Spieler, die Norton als Antivirusprogramm installiert haben, erhielten offenbar Warnungen von dessen LifeLock-Dienst. Dieser Norton-Dienst überprüft routinemäßig, ob Daten der eigenen Kunden an Stellen im Internet auftauchen, wo sie nicht hingehören. Ob andere Antivirenprogramme ähnlich gewarnt haben (Kaspersky & Co.), ist mit Stand vom 17.05.21 noch nicht bekannt. Mit Norton jedoch nahm der Epic Game Store umgehend Kontakt auf, um schnellstmöglich die Ursache zu ermitteln, die hinter den betreffenden Warnungen steckt. Gleichzeitig empfiehlt Epic Games allen Nutzern, ihr Passwort umgehend zu ändern. Wichtig zu wissen: Das Datenleck wurde mit Stand vom 17. Mai 2021 bislang nicht offiziell bestätigt, doch es existiert ganz offenkundig. Ein neues Passwort kann auf jeden Fall größere Schäden verhindern. Ebenso sollten Nutzer, die im Epic Games Store ihre Kreditkartendaten hinterlegt haben, diese vorläufig löschen und gegebenenfalls nach der Passwortänderung auf ein neues Zahlungsmittel ausweichen.
Führt das Datenleck bei Epic Games zu Schadenersatzansprüchen?
Wer durch das Datenleck geschädigt wurde, hat prinzipiellen Anspruch auf Schadenersatz. Hierbei muss eine spezialisierte Anwaltskanzlei helfen, denn solche Ansprüche sind nicht ohne Weiteres durchzusetzen. Auf jeden Fall können Nutzer nach Artikel 15 DSGVO von Epic Games Auskunft darüber verlangen, inwieweit sie betroffen sind. Wenn Epic Games keine erschöpfenden Auskünfte liefert, ergibt sich schon daraus ein Schadensersatzanspruch nach Artikel 82 DSGVO. Auch dieser muss allerdings im Einzelfall durchgesetzt werden.
Wie groß sind die Chancen auf Schadenersatz?
Zuletzt billigten deutsche Gerichte denjenigen Klägern, die von Datenlecks betroffen waren, durchaus hohe Schadensersatzansprüche zu. Maßgebend war überwiegend der Artikel 82 DSGVO, der das Recht auf Schadenersatz bei DSGVO-Verstößen begründet. Diese Norm legen die Gerichte zunehmend sehr weit aus, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Die Schadenersatzansprüche können demzufolge erhebliche Höhen erreichen. Diese bemessen sich wiederum auch an den festgestellten Pflichtverletzungen des Unternehmens. Allerdings wird in jedem Einzelfall über das grundsätzliche Bestehen eines Anspruchs und dessen Höhe entschieden. Zu erwarten ist ein Schadenersatz in vierstelliger Höhe.
Nehmen Sie als Betroffener auf jeden Fall anwaltliche Hilfe in Anspruch!